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Meine Tweets
(viele habe ich im nebenstehenden Brasilienbericht nochmals verwendet)

DC4

Das Museu Casa do Pontal: Arte Popular Brasileira

Linkjournal Oktober 2012

-> November

Brasilien

-> siehe auch die Brasilien-Seite unter der Rubrik "unterwegs".

30. Oktober
MeninosDie Stiftung SOLAR Meninos de Luz bietet Tagesbetreuung für Kinder ab sechs Monaten und eine Ganztagesschule bis zum 18. Lebensjahr. Bestseller-Autor Paulo Coelho ist einer der wichtigsten Sponsoren. Die Institution liegt in einer pazifizierten Favela, gegründet wurde sie nach einer verheerenden Überschwemmung vor 21 Jahren (ähnliche Überschwemmungen gibt es mit zunehmender Tendenz jedes Jahr, vgl. Rio Times).

SOLAR macht einen guten Eindruck, die Betreuerinnen sind engagiert, kritisieren soziale Programme wie Bolsa Familia heftig, da Eltern dann Geld für den Schulbesuch ihrer Kinder erhielten und sich so nicht mehr darum kümmerten, selbst Arbeit zu suchen. Sonst hören wir eher Gutes über das - hier im Guardian beschriebene Programm Bolsa Familia.

SaoGoncaloEinig sind sich aber die Betreuerinnen und Leiterinnen, dass die Korruption nach wie vor eines der grössten Probleme Brasiliens sei. Die Zusammenfassung einer Disseration zum Thema Korruption in Brasilien liest sich nach Bekanntwerden der Korruption in den Lula-Regierungen etwas anders, ist aber nach wie vor in vielen Bereichen treffend.

Am Nachmittag fahren wir nach Sao Gonçalo zur Fakultät für Lehrpersonenbildung. Angeboten werden - wie in der Schweiz - integrierte Studiengänge, die Praktika finden nicht nach der universitären Ausbildung statt, sondern sind integrierter Part der Ausbildung. Direktor und Vizedirektor zeigen uns die Institution und erläutern den Studienplan für die Primarlehrpersonen.

Die öffentliche Sekundarschule neben der Uni-Aussenstation mit ihren 2000 Schülerinnen und Schülern, die in zwei Schichten unterrichtet werden (ca. 35 Lernende pro Klasse) überzeugt durch die Atmosphäre und das Engagement der Lehrpersonen.

29. Oktober
Am Morgen im Hauptsitz des in Brasilien führenden und sehr einflussreichen Medienkonzerns Globo. Hier das Nachrichtenportal. Interessant ist das "Social Merchandising": in die Telenovelas, die eine sehr hohe Einschaltquote haben, werden pädagogische Botschaften verpackt (Hygiene, häusliche Gewalt, Teenage-Schwangerschaften usw.), Rede Globo nennt das "Socio-Educational Action".

Am Nachmittag an der Universidad de Estado de Rio de Janeiro UERJ. Die verschiedenen Fachbereiche stellen sich vor, so auch die Fakutät für Lehrpersonenbildung, Faculdade de Formaçao de Professores.

Durch die Vermittlung des Generalkonsulats treffen wir danach den für das Erziehungswesen zuständigen Sekretär (d.h. Erziehungsminister), Wilson Risolia. Er ist für rund eine Million Schülerinnen und Schüler zuständig, ursprünglich Ökonom und scheint entschlossen, die gigantischen Probleme des öffentlichen Schulwesens anzugehen.

28. Oktober
BikinisSonntag am Strand von Ipanema. Fröhliche Leute, die sich wohl fühlen in ihren schönen und weniger schönen Körpern. Der Körperkult hat auch seine Schattenseiten (Bericht der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung über Schönheitschirurgie in Brasilien).

27. Oktober
Wieder in Rio. Spätabends am Rande einer Favela: Einerseits Upgradings und Kultur (Rio on Watch). Andererseits Kinder, die sehr früh alt werden, auch wenn die UNESCO mit Geldern von Globo TV Programme für sie anbietet.

Wir besuchen die Samba-Schule Mangueira. Viel Lebensfreude, Rhythmus, auch Konkurrenz bei den Proben für den Karneval

26. Oktober
Die private Universität Fortaleza (YouTube) wird von einer Stifung, der Fundacao Edson Queiroz finanziert, die Stiftung von der im Gliedstaat Cearà bedeutenden Grupo Edson Queiroz, die so einen rechten Teil ihres Gewinns abführt. Die Ausbildung der Mediziner, die wir sehen, ist problem-based auf hohem Niveau. Auch mit den Psychologen finden wir schnell eine gemeinsame Sprache.

Am Nachmittag sehen wir dann, woher das Geld für die Uni kommt. Wir besuchen die zur Grupo Edson Queiroz gehörende Produktionsstätte der Esmaltec. Gasherde und Kühlschränke aller Grössen. Mindestlöhne bei den Arbeitern. Praktikumsplätze für Interns der Unifor (@Elancers_Net) .

Am Abend im Kulturzentrum von Fortaleza. Fotoausstellung Ecos Hibridos. Es läuft viel kulturell in der Hauptstadt Cearas.

25. Oktober
FortalezaFortaleza, im Norden Brasiliens, nahe am Äquator. Das Instituto Federal de Educaçao, Ciençia e Technología vereint Mittelschule und Hochschule. Wir erhalten auch einen Einblick in die - hier konsekutiv organisierte - Ausbildung von Lehrpersonen.

Neben Lehre und Forschung wird immer auch "extensão" erwähnt: Kultur, Sport, Transfer: Serviceleistungen für die Gesellschaft.
Bild: Die Abendschicht hat Pause am IF in Fortaleza

"Educação é o único caminho para um futuro melhor" sagt Prorekor Francisco am Ende unseres Besuchs

Anschliessend wird die Guerra e Paz-Ausstellung im Kulturzentrum der Universität Fortaleza eröffnet. Portinari hat diese Wandgemälde zu Krieg und Frieden für den Hauptsitz der UNO gemalt. Sie befinden sich momentan zur Restauration wieder in Brasilien. An der Ausstellung sind Skizzen für die Wandgemälde und weitere eindrückliche Werke Portinaris zu sehen.

24. Oktober
Vortrag über die Geschichte Brasiliens (Zusammenfassung z.B. bei der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung, 2007) und die bevorstehende FIFA-WM. Die Fussballweltmeisterschaft bringt Chancen und Probleme für Brasilien. Vgl. z.B. BBC, Zeit, Spiegel.

Am Nachmittag besuchen wir die Privatuniversität ESPM (Escola Superior de Propaganda e Marketing). Wir erhalten einen guten Überblick über die verschiedenen Studiengänge (YouTube).

Besuch der 30. Bienal von São Paulo. Ein hervorragender Überblick über die Gegenwartskunst Lateinamerikas.

23. Oktober
Die Fundacção Dom Cabral beschreibt ihre "Mission" mit: To contribute towards the sustainable development of society by educating, building skills and developing executives, entrepreneurs and public managers. Es scheint den Beteiligten Ernst damit zu sein, sich am "Projekt Brasilien" zu beteiligen.

Der Besuch bei der UNESP (Universidade Estadual Paulista) ist wegen Sprachbarrieren schwieriger. In ihrem Journal (PDF)wird beschrieben, wie die Lese- und Schreibkenntnisse vieler Schulabgängerinnen und -abgänger zu gering sind.

SaoPaulo

São Paulo

22. Oktober
An der USP, Universidade de São Paulo. Bei der Einführung ins brasilianische Bildungssystem kommen wir bald auf den Vestibular zu sprechen.

Diese Aufnahmeprüfung an die Universitäten bringt die Problematik mit sich, dass die Bildungschancen für Reiche ungleich höher sind. An eine gute (meist staatliche) Universität schafft man es meist nur mit einer Ausbildung an einer Privatschule. Vgl. z.B. S. 151 der Berliner Diss von Petra Schaeber (2003): Die Macht der Trommeln - die kulturelle Bewegung der schwarzen Karnevalsgruppen aus Salvador/Bahia in Brasilien...)

Am Nachmittag Besuch beim HR von Nestlé. Sie können aus einer Vielzahl von Bewerbungen auswählen. Für ihre Manager brauchen sie auch die Performance and Potential Matrix.

Am Abend erhält Heiko Spitzeck auf dem Schweizer Generalkonsulat der Preis von ecch für seine Case Study über Marks and Spencer.

21. Oktober
Die Studienreise beginnt. Hier zwei Reports der Weltbank zu vorschulischer Bildung und zur Volksschule in Brasilien.

20. Oktober
Ganztägige Bootsfahrt durch die schönen Buchten rund um Paraty. Paraty

Wir lernen eine junge chilenische Juristin kennen. Am Abend Gespräch über die soziale Spaltung in Chile (Deutsche Welle, Arbeitspapiere zur Lateinamerikaforschung, PDF)

19. Oktober
Paraty: Wo früher Gold aufs Schiff umgeladen wurde, hat es heute Touristen und Fischer.

In strömendem Regen durch Reste des atlantischen Regenwaldes (Mata Atlântica).

18. Oktober
Fahrt der Küste entlang über Angra dos Reis nach Paraty.

In einer Pousada bei Paraty wird die Bahia-Küche mit Dende-Öl gepflegt. Unvergleichlicher Geschmack. Bei Flavors of Brazil findet man das Rezept von Dona Flors Moqueca.

17. Oktober
Lang mit verschiedenen Bussen unterwegs zum Museo Casa do Pontal. Brasilianische Volkskunst, d.h. Arte Popular Brasileiro. Die Ausstellung ist begeisternd. Gezeigt werden z.B. Werke von Ze Caboclo, Vitalino und Adalton.
(Bild: http://artepopularbrasil.blogspot.com.br/2010/11/ze-caboclo.html)

Mit dem Taxi dann zum Point de Grumari und danach eine lange Busfahrt nach Campo Grande.

16. Oktober
Die Favela-Besetzung beschäftigt mich weiter. Z.B. im Spiegel und in der Zeit.
Armut und Bildung hängen zusammen. Die World Inequality Database on Education erlaubt Vergleiche zwischen und innerhalb Ländern.

Der informelle Sektor Rios Ende der 90 Jahre wird in einer Arbeit (PDF) von Linda Luz gut beschrieben. Die Interviews sind berührend und die Realtitäten treffen heute noch zu.

15. OktoberLapa
Heute wurden weitere Favelas durch die Militärpolizei eingenommen. Die Rio Times berichtet. Eine Enwicklung zum Guten oder einfach Richtung WM und Olympia?

14. Oktober
Am Meer die Quartiere der Reichen, an den Bergen die Favelas. Ich suche einige Artikel zusammen. Die Lateinamerikanachrichten von 2005, WoZ von 2008, ein Blog von 2011 und die Frankfurter Allgemeine von 2012.

13. Oktober
Feijoada und Samba neben den Arcos da Lapa. Sehr gesättigt und zufrieden.

nossasenhora12. Oktober
Ruhig im regnerischen Rio, in einigen Fenstern steht die Schutzheilige Nossa Senhora Aparecida.

Am Abend in der Bar Astor, gute Drinks, gutes Essen, Aussicht auf die Strasse und den Strand von Ipanema.Astor

11. Oktober
Flug über Sao Paulo nach Rio de Janeiro. Ich erinnere mich an meinen ersten Swissair-Flug von Südamerika nach Europa vor 35 Jahren: Buenos Aires - Sao Paulo - Rio de Janeiro - Dakar - Genf - Zürich

11. Oktober
Educational Standards in den USA: Die Common Core Standards.

10. Oktober
Rolf Schulmeister 2011 an der Uni Hamburg "Auf den Spuren des Studienerfolgs". Clip mit Folien über eine empirische Untersuchung der Workload an verschiedenen Hochschulen Deutschlands.

9. Oktober
Zwei Kolleginnen kommen von einer Konferenz zurück und berichten vom Clip "Sugata Mitra shows how kids teach themselves". Das "Loch-in-der-Wand"-Projekt, in dem Kinder aus einem Slum sich selbst die Bedienung eines Computers beibringen.

8. Oktober
Gestern habe ich meinen ersten Tweet gezwitschert. Twitter möchte ich in Brasilien etwas ausprobieren.

7. Oktober
Markus Rey stellt in der Villa Grunholzer aus: SingInGarden, Songs and Flowers. Sehr anregend.

5. Oktober
Nathalie Himmelrich schreibt aus Australien immer wieder interessante Blogeinträge. Hier über das Trauern nach Verlust eines Kindes.

Heute ist World Teachers' Day.

2. Oktober
Die kritische Gesamtausgabe Gottfried Kellers ist fertiggestellt und bei NZZ erschienen. Bei dieser Gelegenheit schaue ich mir wieder einmal die - etwas gebastelt wirkende - Website über meinen nicht bewiesenen Vorfahren an.

-> September